Der Keilrahmen
Egal ob du deine Leinwand mit Öl- oder Acrylfarben gestaltet hast, ein geeigneter Rahmen lässt dein Kunstwerk noch eindrucksvoller erscheinen.
Üblicherweise ist eine Leinwand auf einen Keilrahmen gespannt. Das haben bereits Maler des 19. Jahrhunderts, wie van Gogh, Cezanne und Monet, so gemacht.
Beim Keilrahmen ist die Leinwand auf einen Holzrahmen gespannt und auf der Rückseite des Holzrahmens festgeheftet. Der Keilrahmen heißt Keilrahmen, weil man durch Keile auf der Innenseite in den Eckverbindungen den Rahmen dehnen bzw. nach spannen kann, falls die Leinwand nicht mehr straff genug ist.
Malst du mit Öl- oder Acrylfarben, kann dir diese Eigenschaft sehr zugute kommen, da die Farben auf der Leinwand trocknen und nicht in die Leinwand einziehen. Oft sind es dicke Farbschichten, die wie eine Art Relief auf der Leinwand liegen. Ist die Leinwand nicht straff gespannt, kann es sein, dass die Farbe mit der Zeit Risse auf der flexiblen Leinwand bekommt und im schlimmsten Fall abplatzt.
Drei Bilder nebeneinander zentriert
Welche Rahmenart nehme ich für meinen Keilrahmen?
Zur Rahmung deines Keilrahmens kommen grundsätzlich zwei Rahmenarten in Frage: Ein Schattenfugenrahmen oder ein sogenannter Leerrahmen.
Bei beiden Rahmenarten gibt es kein Glas vor dem Bild und keine Rückwand hinter dem Bild. Wäre ein Öl- oder Acrylgemälde hinter Glas, würde die Farbe früher oder später mit dem Glas verkleben und damit wäre dein Bild beschädigt. Außerdem würden manche Farben hinter dem Glas leichter austrocknen und könnten dann abblättern.
Damit du eine fundierte Entscheidung für deinen Keilrahmen treffen kannst, geben wir dir im Folgenden einen Überblick über die beiden Rahmenarten. So kannst du selbst entscheiden, welcher Rahmen am besten zu deinen Vorstellungen passt.
Der Schattenfugenrahmen
Die Rahmung mit einem Schattenfugenrahmen ist eine ganz besondere Art einen Keilrahmen zu rahmen. Der Schattenfugenrahmen wird auch Gemälderahmen oder Guggenheimrahmen genannt. Guggenheimrahmen deshalb, weil er zum ersten Mal in New York im Guggenheim Museum verwendet wurde. Auch er ist ein Rahmen ohne Glas und Rückwand.
Der Schattenfugenrahmen besteht aus einem L-Profil und je nach Leiste entsteht zwischen deinem Bild und dem Rahmen ein Spalt von 0,5-1,5 cm – die charakteristische Schattenfuge. Dein Bild scheint dadurch fast frei im Rahmen zu schweben und wird durch nichts bedrängt oder eingeengt. In Frankreich wird der Schattenfugenrahmen deshalb auch „cadre flottant“ genannt, also „Schweberahmen“.
Die Schattenfuge des Schattenfugenrahmens ist nicht nur einfach eine Fuge, sie ist ein richtiges Gestaltungselement. Sie erhöht die Tiefenwirkung in einem Kunstwerk und erzeugt die Illusion und das Gefühl von Volumen.
Nicht umsonst wird der Schattenfugenrahmen häufig in Kunstgalerien und Museen mit moderner Kunst verwendet. Den Begriff der Schattenfuge gibt es sogar in der Architektur.
Ein Schenkel des L-förmigen Rahmens befindet sich hinter, bzw. unter deinem Leinwandbild und wird dort von hinten am Keilrahmen festgeschraubt. Der vordere, sichtbare Teil des Rahmens wirkt eher schlank, elegant und dezent.
Wie befestige ich mein Bild im Schattenfugenrahmen?
Zum Befestigen wird das Bild von vorne mittig in den Rahmen gelegt, anders wie bei herkömmlichen Rahmen, bei denen das Bild von hinten in den Rahmen gelegt wird.
Damit dein Bild auch mittig liegen bleibt und dir nicht verrutscht, kannst du in die entstandenen Fugen Abstandshalter legen. Am besten so viele bis das Bild fest im Rahmen fixiert ist. Die Abstandshalter können Holzstücke, Kartonstücke, Bierdeckel oder ähnliches sein. Jetzt kannst du den Rahmen samt Bild umdrehen, ohne dass das Bild im Rahmen verrutscht, und dann beides von hinten miteinander verschrauben. Wenn du es dir zutraust, kannst du die Abstandshalter auch weglassen und den Rahmen samt dem mittigen Keilrahmen mit den Händen beim Umdrehen fixieren.
Das Verschrauben selbst ist dann einfach. Die Schrauben bekommst du von uns mit dem Rahmen mitgeliefert. Außerdem haben wir dir schon an jeder Seite des Rahmens mittig ein Loch vorgebohrt, sodass du die Schrauben mühelos ins Holz bekommst. Ein Aufhänger Set legen wir dir ebenfalls bei. Damit ist die Aufhängung an der Wand kein Problem.
Wie ermittle ich die richtige Größe des Rahmens?
Damit du die richtige Größe des Schattenfugenrahmens erhältst und auch wirklich alles passt, gibst du bei der Bestellung die tatsächliche Länge und Breite deines Keilrahmens (gemessen von Außenkante zu Außenkante) und die gewünschte Breite deiner Schattenfuge an. Alles Weitere berechnen wir dann für dich.
Der „normale“ Bilderrahmen für deinen Keilrahmen
In unserem Shop findest du eine riesige Auswahl an tollen Bilderrahmen, doch Vorsicht, nicht alle sind für die Rahmung deiner Leinwand geeignet. Bei der Auswahl musst du darauf darauf achten, dass der Rahmen ein ausreichend tiefes Profil hat. Denn der Keilrahmen an sich hat ja bereits eine gewisse Tiefe (meistens ca. 2 cm) und er sollte komplett im Rahmen „verschwinden“. Deshalb braucht dein Rahmen genügend „Ladetiefe“. Hat er das nicht, würde der Keilrahmen hinten über den Rahmen hinausragen. Das wäre optisch nicht sehr ansprechend und der Rahmen würde nicht an der Wand aufliegen. Unsere Profile
Olivia, Philippa, Leonie, Linda, Fiona, Victoria und
Lara sind ideal für die Rahmung deines Keilrahmens geeignet. Außerdem kannst du für diese Art der Rahmung bei uns einen Leerrahmen bestellen, also ohne Glas und Rückwand.
Wie befestige ich meinen Keilrahmen im Bilderrahmen?
Die Befestigung des Keilrahmens in einen Leerrahmen deiner Wahl ist dank Keilrahmenlaschen recht unkompliziert.
Keilrahmenlaschen sind kleine Metallbleche die als Verbindungsstück zwischen den beiden Rahmen fungieren. Die Keilrahmenlaschen werden zuerst an die Innenkante der Bilderrahmenleiste genagelt. Deshalb sollte der Rahmen auch eine Ladetiefe von ca. 2 cm haben, je nach dem wie dick der Keilrahmen selbst ist.
Die Falztiefe ist der Unterschied zwischen der Breite und Länge, die das Bild im Inneren des Rahmens hat und dem, was man hinterher vom Bild sieht. Das heißt der Bilderrahmen verdeckt rings um das Bild einen kleinen Streifen durch Überlappung. Damit wird das Bild gehalten und kann nicht nach vorne aus dem Rahmen kippen. Klingt in der Erklärung kompliziert, ist aber einfach und logisch.
Hast du die Keilrahmenlaschen an die Innenkante des Rahmens genagelt, wird als nächstes der Keilrahmen in den Rahmen eingelegt.
Jetzt ragen zwischen dem Rahmen und dem Keilrahmen die Keilrahmenbleche vor. Diese klappst du auf den Keilrahmen um, so dass sie auf ihm aufliegen.
Dein Bild wird jetzt im Rahmen festgehalten. Wer möchte, kann die Laschen zusätzlich noch am Keilrahmenholz festnageln.
Das ist aber eigentlich nur dann ratsam, wenn das Bild zu viel Spiel im Rahmen hat, also im Rahmen noch hin und her rutschen kann, oder wenn das Bild recht groß ist. Im Normalfall reicht eine Lasche pro Rahmenseite.
Jetzt musst du für dein Kunstwerk nur noch den richtigen Platz an der Wand finden.