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Für welche Art von Glas entscheide ich mich?

Wir wollen dir helfen, auch bei dieser Fragestellung die richtige Auswahl zu treffen. Obwohl sich beim Kauf eines Rahmens kaum jemand Gedanken über die Glasart macht - Glas ist nicht gleich Glas. Die Unterschiede zwischen den Gläsern sind zum Teil erheblich. Das gilt für die Wirkung wie auch für den Preis.

Brauche ich überhaupt ein Glas für meinen Rahmen?

Das hängt davon ab, was du einrahmen möchtest. Öl- und Acrylgemälde werden im Normalfall nicht hinter Glas aufbewahrt. Ausnahmen machen da die wertvollen Gemälde in Museen, die durch die Glasplatte vor Berührung und Beschädigung durch Besucher geschützt werden. In dem Fall wird das Glas mit einem deutlichen Abstand zur Gemäldeoberfläche angebracht. Das hat seinen Grund: Die bei Acryl-und Ölbildern oft pastös aufgetragenen Farben könnten mit dem Glas verkleben und das Bild dadurch Schaden nehmen. Deshalb werden diese Bilder (außer im Museum) in der Regel mit einem Leer- oder Schattenfugenrahmen gerahmt.
Fotos, Drucke, Aquarelle, Zeichnungen und alles andere was flach bzw. dünn ist, benötigen ein Glas schon wegen des stabilen Halts im Rahmen. Sie werden zwischen Glas und Rückwand durch Pressdruck formstabil gehalten. Ohne Glas, nur mit Rahmen und Rückwand würde dein Bild oder Foto wellig und uneben sein. Der Anpressdruck der Glasscheibe hält das Objekt glatt im Rahmen.
Jede Glasart schützt dein Ausstellungsobjekt vor Staub, Insekten, Schmutz, Feuchtigkeit und mechanischen Einwirkungen wie Kratzern, Stößen oder Ähnlichem.
Malst du mit Pastellkreiden oder machst du Grafit- oder Kohlezeichnungen, schützt das Glas auch vor Farbabrieb. Allerdings solltest du bei Kreide und Kohlezeichnungen kein Kunstglas verwenden, da sich dieses elektrostatisch aufladen kann und dadurch die einzelnen Farbpartikel anzieht.

Zwischen welchen Glasarten kann ich mich entscheiden?

Es gibt prinzipiell folgende Glasarten: Das Normalglas, das Kunstglas, das Antireflexglas und das Museumsglas UV 70%. Hier erklären wir die Unterschiede der verschiedenen Gläser, damit du am Ende weißt, welche Glasart deinen Ansprüchen gerecht wird.
Allgemein gilt: Für die meisten üblichen Rahmungen ist das Normalglas völlig ausreichend, aber für spezielle Orte, an denen das Bild hängt, oder Objekte mit besonderen Anforderungen sind spezielle Gläser besser geeignet.
Das Normalglas uns das Antireflexglas haben in unseren Standardformaten rundum einen C-Kantenschliff, der dich die Scheibe angenehm und sicher greifen lässt, ohne scharfe Kante.
Das Museumsglas wird auftragsbezogen mit einer CNC-Schneidemaschine geschnitten und anschließen gebrochen. Hier musst du beim Bildwechsel aufpassen, dass du dich nicht an der Bruchkante schneidest

Das Normalglas (Stärke: 2 mm)

Normalglas ist das klassische Bilderglas, ein sogenanntes Flachglas, das aus Verschmelzen von Quarzsand, Kalk, Dolomit und Feldspat und ein paar anderen Zutaten entsteht. Glas ist also ein flüssiges Schmelzprodukt, das abgekühlt und dann erstarrt ist. Deshalb wird es auch Floatglas genannt. „Float“ bedeutet schwimmen und das passt ganz gut, weil Normalglas durch Aufgießen und Fließen über ein Zinkbad hergestellt wird. Normalglas ist im Prinzip Fensterglas.
Normalglas hat eine leicht grünliche Eigenfärbung, welche du in der Regel aber kaum bemerkst. Bei Schwarz-Weiß-Fotografien kann es vorkommen, dass du an weißen Bildstellen einen Hauch von Grün erahnen kannst. Hauptsächlich ist der leicht grünliche Schimmer nur an den Kanten des Glases zu erkennen, welche sich hinter dem Rahmenprofil befinden und somit nicht sichtbar sind.
Die Vorteile vom Normalglas sind der günstige Preis, es ist sehr unempfindlich und kratzfest und es lässt sich einfach mit Wasser und Glasreiniger säubern. Für die gängigen Bedürfnisse genügt das Normalglas auch völlig aus.
Die Nachteile sind, dass es glänzt und das einfallende Licht spiegelt. Je nachdem, wo dein Bild hängt und wie der Lichteinfall dort ist, kann das als störend wahrgenommen werden. Außerdem hat Normalglas keinen UV-Schutz. Deshalb verwendet man es weniger für Originale, Urkunden oder Fotografien, da diese ohne UV-Schutz verbleichen würden. Bei großen Formaten kann auch das hohe Gewicht des Glases etwas stören, deshalb wird es meist für Formate unter 70x100cm verwendet. Da es keinen Splitterschutz hat, verwendet man es aus Sicherheitsgründen z. B. in Kindergärten oder Schulen eher nicht.

Das Kunstglas (Stärke: 1,9 mm)

Unser Kunstglas ist ein bruchsicheres Acrylglas, welches einen 99 % UV-Schutz garantiert. Es hat eine entspiegelte Seite, so dass es optional auch als Antireflexglas genutzt werden kann.
Wenn du denkst, "Plastikglas" ist sicher qualitativ nicht so gut, dann täuschst du dich. Das Kunstglas hat viele Vorteile und ist dementsprechend auch teurer als das Normalglas.
Es ist bruchsicher, farbneutral und sehr leicht, und wird deshalb vor allem gerne für große Formate (über70x100cm) verwendet. In öffentlichen Einrichtungen, Kindergärten und Schulen wird fast ausschließlich Kunstglas verwendet. Das hängt mit dem Splitterschutz zusammen und dient als Sicherheitsaspekt, da bei Unfällen keine Scherben entstehen. Der hohe UV-Schutz von 99% schützt dein Bild auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut vor dem Ausbleichen. Der UV-Schutz kommt übrigens durch das Material des Acrylglases selbst. Er wird also nicht aufgetragen.
Wer sich überlegt, was der Unterschied zwischen Acryl-und Plexiglas ist: Acrylglas ist dasselbe wie Plexiglas. „Plexiglas“ ist nur der bekannteste Handelsname für Acrylglas. Das ist wie „Uhu“ für Klebstoff oder „Tempo“ für Papiertaschentücher.
Die Nachteile des Kunstglases sind die Kratzempfindlichkeit und die elektrostatische Aufladung. Durch die elektrostatische Aufladung wird eventuell Staub angezogen. Dasselbe gilt für Bilder mit Kohle oder Pastellkreiden. Hier könnten Pigmentpartikel der Farben durch die elektrostatische Aufladung vom Glas angezogen werden.
Achtung bei der Reinigung vom Acrylglas: Du darfst auf keinen Fall alkohol- oder lösungsmittelhaltiges Putzmittel verwenden. Außerdem nichts, das scheuert, das gäbe Kratzer. Besser wäre klares Wasser und ein trockenes oder leicht feuchtes Baumwoll- oder Mikrofasertuch. Oder ein spezieller Acrylglasreiniger mit einem Anti-Statik-Tuch.
Geliefert wird unser Acrylglas mit einer Schutzfolie auf beiden Seiten, um es vor Kratzern zu schützen. Also nicht erschrecken, wenn nach der Lieferung leichte Kratzer auf dem Kunstglas zu sehen sind. Die sind nur auf der Folie, die du dann abziehen kannst.

Das Antireflexglas (Stärke: 2 mm)

Antireflexglas ist ein einseitig geätztes Glas. Dadurch wird die Oberfläche des Glases matt und reflektiert das auftreffende Licht nicht mehr so stark. Stattdessen wird das Licht durch die raue Oberfläche zerstreut.
Das Antireflexglas sollte immer direkt auf deinem Bild aufliegen. Ist es etwas weiter vom Bild entfernt, erscheint es nämlich milchig und matt. Deshalb wird diese Glasart für unsere Distanzrahmen nicht verwendet. Auch auf Passepartouts sollte man aus dem gleichen Grund eher verzichten.
Du solltest bedenken, dass die maximal mögliche und beste Konturschärfe immer mit einer glatten Oberfläche des Glases erreicht wird und nicht mit einer matten wie beim Antireflexglas. Ist dein Bild also sehr feingliedrig und filigran gestaltet, wäre eine glatte Glasoberfläche besser.
Die Vorteile des Antireflexglases sind eindeutig der relativ günstige Preis, die Kratzfestigkeit und die verminderte Reflexion.
Die Nachteile sind die geringere Konturschärfe durch die aufgeraute Oberfläche, eine minimale Farbverfälschung, es ist nicht für Passepartouts und Distanzrahmen geeignet, es hat kein UV-Schutz und ein hohes Gewicht bei größeren Formaten.

Das Museumsglas (Stärke: 2 mm)

Unser Museumsglas ist auf beiden Seiten optisch entspiegelt. Das heißt, dass die Oberfläche nicht wie beim Antireflexglas angeraut und matt ist, sondern glatt. Die Reflexion wird dennoch auf ein Minimum reduziert.
Durch die glatte Oberfläche bietet es eine perfekte Farbwiedergabe und es hat einen 70 % UV-Schutz.
Das Museumsglas ist perfekt für Bilderrahmen mit Passepartouts geeignet. Egal von wo du schaust, du nimmst das Glas über dem Bild kaum wahr. Es ist einfach völlig klar, farbecht und fast unsichtbar. Die Farbwiedergabe ist auch unter weniger optimalen Beleuchtungsbedingungen sehr authentisch. Es heißt nicht ohne Grund Museumsglas, es wird zur Präsentation wertvoller Bilder verwendet und steht für optimalen Betrachtungsgenuss.
Da es durch eine Antireflex-Beschichtung entspiegelt ist, darfst du es nur mit pH-neutralen Reinigern oder einem Gemisch aus einem Teil Spiritus und neun Teilen Wasser reinigen. Dazu verwendest du am besten ein weiches, fusselfreies Tuch und legst die Glasscheibe auf ein dunkles Handtuch. Durch die dunkle Farbe des Handtuchs siehst du besser, wo die Verschmutzungen sind. Vermeide die Verwendung von Haushaltstücher aus Papier. Diese enthalten Holzfasern und könnten Kratzer verursachen.

Egal für welches Glas du dich entscheidest ….

Bilder sollten niemals für längere Zeit in direktem Sonnenlicht hängen, auch wenn sie einen hohen oder höchsten UV-Schutz haben. Denn durch die Wärmestrahlung der Sonne entsteht zwischen dem Glas und dem Bild eine Art Mikroklima, das chemische und physikalische Prozesse auslöst, die dem Bild schaden können.
Durch die UV-Strahlung der Sonne können Farben schnell ausbleichen, verblassen und Papier vergilben. Je heller das Bild hängt, umso größer sind die negativen Auswirkungen der UV-Strahlung, die häufig irreparable Schäden mit sich bringen.
Deshalb solltest du dir genau überlegen, wieviel UV-Schutz du für dein Bild brauchst. Je mehr Wert du auf die optische Qualität deines gerahmten Bildes legst, oder je heller die Farben und filigraner das Motiv in deinem Bild sind umso hochwertiger sollte das Glas sein.


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